Dieser Artikel erschien in der Festschrift zur 8. Altstadtkirmes 1999
Dr. Eisenbarth reiste mit großem Tross durch die Lande, um den Menschen vor Ort zu helfen und natürlich um Geld zu verdienen. Im Jahre 1705 kam der berühmte Chirurg, Wundarzt und Erfinder auch in unsere Heimatstadt. Dort heilte er urkundlich nachweisbar 12 Patienten.
Im Ratsprotokoll der Stadt Koblenz vom 9. Januar 1705 wird auf die Art der Verletzungen bzw. Krankheiten näher eingegangen. Darin ist die Rede von einem Fleisch- und Wasserbruch bei einem Herrn Johann Adam Keßell, der Kammerdiener des damaligen Generalmajors von Zandt war. Weiterhin wird von der Heilung gefährlicher und schmerzhafter Augenflüsse bei den Geschwistern Maria Margareta und Leo Crahzt berichtet. Besondere Erwähnung findet auch die Entfernung eines Blasensteines bei dem Soldaten „Anton Härtter von Cochem und Soldat beim Obristen Loevenichs Companie“, der dadurch seit 14 Jahren große Schmerzen gehabt hatte. Er sagte aus, dass er ganz und gar keine Schmerzen mehr empfinde, außer dass ihm dann und wann Wasser aus der Röhre fließe und er es nicht halten könne. Er habe aber vorher dem „Herrn Operatorn“ nicht die volle Wahrheit gesagt, wie lange er den Stein gehabt hätte, sonst hätte sich dieser besser danach richten können.
Die Patienten erschienen seinerzeit alle bei Herrn Bürgermeister Rosenbaum sowie den Herren Stein, Mannheim, Weckbecker und Honigschildt, um Zeugnis abzulegen über die teilweise sehr schwierigen und in der damaligen Zeit nicht selten tödlichen Operationen. Alle Patienten waren des Lobes voll für Johann Andreas Eisenbarth. Ein weiterer Beweis, dass das berühmte Schmählied jeglicher Grundlage entbehrt.