Der Florinsmarkt, zentral inmitten der alten Stadt gelegen, war von jeher ein Platz mit großer Bedeutung. Funde aus der keltischen und römischen Zeit belegen, dass dieser Platz von Anfang an eine Rolle bei der Besiedlung des Stadtgebietes spielte. In der Frankenzeit entstand im Bereich des heutigen Pfarramtes Liebfrauen eine merowingische Pfalz, in der sich zeitweise sogar die jeweiligen Könige aufhielten. In späteren Zeiten befand sich dort ein Bischofssitz, in dem das geistliche und weltliche Hofgericht tagte. Auch die Ursprünge der Florinskirche gehen in die fränkische Zeit zurück, allerdings wurde die Kirche häufig um- oder gar neu gebaut. Die heutigen Türme hat sie erst Ende des 19. Jahrhunderts erhalten.
Das alte Kaufhaus, einst als Kauf- und Tanzhaus erbaut, hat neben einer Verwendung als Gerichtsgebäude schon mannigfaltige Funktionen inne gehabt. Das Schöffenhaus beinhaltete u.a. zur Zeit der Hexenprozesse eine Folterkammer. Erwähnt seien noch der Bürresheimer Hof, der bis 1938 die jüdische Synagoge beherbergte, sowie das älteste erhaltende Wohnhaus von Koblenz,
Der Florinsmarkt diente darüber hinaus als Hauptversammlungsstätte der Koblenzer Bürgerschaft, hier stand auch bis Anfang des 16. Jahrhunderts die ‚Blutlinde’, unter der die Leichen der Erschlagenen abgelegt wurden, um zur Sühne aufzurufen.
Die bekannteste Verwendung fand er aber als Marktplatz, und obwohl hier neben Früchten und Gemüse auch Vieh gehandelt wurde, hieß der Platz doch lange Fruchtmarkt.
Das Bild auf den nächsten Seiten zeigt eine eher seltene Ansicht um 1900. Meist zeigen Bilder des Florinsmarktes das Alte Kauf- und das Schöffenhaus. Hier bietet sich die Möglichkeit, den damals viel weiträumigeren Platz aus einer anderen Perspektive zu sehen.
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