Der Plan ist einer der Bereiche in Koblenz, die zumindest teilweise wieder so hergestellt wurden, wie sie vor dem Krieg ausgesehen haben. Insbesondere im nördlichen Teil dieses Platzes ist das zum Teil gut gelungen, wenn man zum Vergleich mit der Ansicht von 1898 auf den nächsten beiden Seiten den linken Teil betrachtet.

Der Plan 1898

Der Plan 1898

 
Der Plan ist einer der wichtigsten Plätze der Stadt, und dies erkannten auch die Franzosen in der Zeit nach 1794. Hieß der Platz damals zunächst noch Place des Grenadiers, wurde er nach Errichtung des steinernen Brunnens umbenannt in Place de Napoleon, wobei die Namensgebung nach ihrem Kaiser für die Franzosen die größte Ehre war. Bereits um 1670 wurde der Plan vom Rat als der vornehmste Platz der Stadt bezeichnet. Allerdings war dies nicht immer so.

So standen auf dem Plan viele Jahre lang die Stände der Fleischer der Stadt, die sogenannten Scharren. Man kann sich heute nicht mehr vorstellen, welch ein Geruch damals über dem Platz gelegen haben muss. Erst 1764 verschwanden die letzten Fleischstände. Auch als Richtplatz wurde der Plan zeitweise genutzt. So wurde 1610 dort ein Galgen errichtet, der als Einschüchterung gegenüber den Soldaten, die damals ja noch alle Söldner waren, dienen sollte. Da einige Jahre darauf die schrecklichen Jahre des Dreißigjährigen Krieges begannen, ist davon auszugehen, dass von diesem Galgen reichlich Gebrauch gemacht wurde. Auch auf andere Weise wurde hier hingerichtet, so wurde der Ritter Johann Lutter von Kobern hier mit dem Schwert enthauptet. Besser bekannt ist dieser Ritter allerdings unter seinem Spitznamen „Augenroller“. Er soll nämlich die Vorlage für diese Spottfigur gewesen sein.

In späteren Jahren befanden sich auf dem Plan die Hauptwache (an den vier Türmen) und die Stadtkommandantur, und sogar das Bürgermeisteramt war lange Zeit in dem Gebäude mit der zum ersten Stock führenden Treppe auf der linken Seite untergebracht. Auch Märkte und Turniere fanden hier statt. Der Name „Alte Feuerwache“ deutet auf eine weitere wichtige Funktion des Platzes hin.

Leider ist es nicht gelungen, die Gebäude auf der Südseite des Plans ebenfalls wieder herzustellen, dort ist sehr viel alte Bausubstanz verloren gegangen, und einige Neubauten aus der Nachkriegszeit fügen sich so gar nicht in das Gesamtbild des Platzes. Trotzdem ist er auch heute wieder einer der schönsten Plätze in Koblenz und bei schönem Wetter stets gut besucht.